Aufsuchung archäologischer Objektstrukturen der Römerstadt Xanten

Tiefenschnitte des spezifischen Widerstandes. 0,1-0,4-0,7-1,0-1,5-1,9 m: Alle Strukturen

Tiefenschnitte: Mauern und Schutt

Tiefenschnitte: Mauern

Auf Einladung der Bodendenkmalpflege Xanten des Archäologischen Parks nahm ABE-geo an der geophysikalischen Aufsuchung möglicher Baureste auf dem Gelände der vormaligen Colonia Ulpia Traiana teil.

 

Die vom 24.06. bis 26.06.2005 durchgeführten geoelektrischen Profilmessungen dienten der Aufsuchung archäologischer Objektstrukturen unter dem Testareal im Westteil der Insula 39. Die Messungen umfassten 9 Längsprofile, die auf einem Streifen von 100 m x 24 m mit einem Parallelabstand von 4 m, z. T. auch mit nur 2 m vermessen wurden.

Befunde meist zwischen 0,2 und 1,5 m Tiefe

In vollem Umfang bestätigen die detaillierten Aufschlüsse der Vertikalschnitte der Einzelprofile, die Erwartung des Archäologen, dass die Befunde meist zwischen 0,2 und 1,5 m Tiefe anzutreffen seien.

 

Baustrukturen in größerer Tiefe

Darüber hinaus zeigt sich, dass Tiefenlage und laterale Ausdehnung von tiefer reichenden Baustrukturen (Keller etc.) zu erkennen sind. Auch können Aussagen zum Verfestigungsgrad der einzelnen Baustrukturen getroffen werden. Daneben wurde versucht, zwischen Bauten und Schuttablagerungen incl. Bodenfüllungen in Kellern oder Brunnen zu differenzieren.

Objektsuche

Die Aufsuchung oberflächennaher Objekte verlangt den geoelektrischen Flächenmessungen eine besondere Genauigkeit ab. Die erforderliche hohe Auflösung in der Fläche (geringer Meßpunktabstand von <= 0,5 m) ist bestimmt durch:

  • den vom Meßverfahren geforderten konstanten Meßpunktabstand innerhalb der Meßprofile und

  • deren Parallelabstand zueinander.

Dabei besteht nicht die Forderung, auch den Parallelabstand zwischen den Meßprofilen konstant zu halten; vielmehr ist seine Variabilität ein Mittel, während der Meßkampagne in flexibler Weise zusätzliche Profile zu vermessen, um örtlich begrenzt eine höhere Auflösung in der Fläche realisieren zu können.

Tiefenschnitt

Tiefenschnitte

Tiefenschnitte liefern ein regionalsiertes Bild der Widerstandsverteilung, d.h. übersichtsartige Aussagen über das Vorhandensein von Bauresten. Sie können aber auch darüber hinaus als Entscheidungshilfe zur Positionierung weiterer zusätzlicher Meßprofile dienen.

 

Die interpretierten Tiefenschnitte zeigen die wahre Verteilung des spezifischen elektrischen Widerstandes von 0,1 bis 1,9 m Tiefe. Je nach Bedarf wird die Bedeckung in der Fläche betrachtet oder die Baureste selbst.

 

Widerstandsbereiche

Farbgebung Widerstand in Ωm Vorkommen / Ursache  
dunkelviolett 60 – 91 mit Boden gefüllte Hohlräume  
violett 91 - 111 Bauwerkskerne  
dunkelrot 111 -123 Bauwerke  
rot 123 - 136 verstärkt Baureste und Schutt  
rotbraun 136 - 142 Bodenauffüllung, evtl. auch Schutt  
braun 142 - 170 Bodenauffüllung mit Sandanteil  
hellgelb 170 - 250 Sand mit Lehmanteil  
dunkelgelb > 250 Sand  

Vertikalschnitt

Vertikalschnitte: Alle Strukturen

Vertikalschnitte: Mauern und Schutt

Vertikalschnitte: Mauern

Vertikalschnitte des wahren spezifischen elektrischen Widerstandes bis 2,5 m Ttiefe. Die Schnittdarstellungen sind einer vereinfachten Feldzeichnung nicht unähnlich.

Die Baugründungen sind deutlich zu erkennen.

Gemeinsam geben die Abbildungen einen plastischen Eindruck von der vertikalen und lateralen Ausdehnung der Baustrukturen.

Die „Reduzierung auf das Wesentliche“, d.h. die Baustrukturen selbst, findet sich im untersten Bild.